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Kabel oder Satellit – Wie schaut die Zukunft der Rasenroboter aus

Husqvarna hat es, Stiga auch und Segway bietet ausschließlich Roboter mit GPS an. Auch die meisten anderen Roboter-Hersteller beschäftigen sich mit mehr oder weniger Intensität mit  Entwicklungen in Richtung dieser neuen Technologie. ÖMM wollte es genauer wissen und fragt:  Verändert GPS die Rasenroboter-Welt?  Welche Voraussetzungen bestimmen die Akzeptanz beim Kunden im Profi- und Privatbereich – und wie wird sich dieser ganz spezielle Markt in den nächsten Jahren entwickeln?

Mag. Alexander Hembach, GF Stihl

Die drahtlose Technologie bietet im Bereich der Mähroboter in Zukunft vielversprechende Möglichkeiten, denn sie vereinfacht das Installieren und Steuern der Geräte. Im Wesentlichen liegt der Vorteil darin, dass kein Begrenzungsdraht mehr nötig ist: Entsprechend entfällt die Verlegung, aber auch später können keine Beschädigungen z.B. durch Pflegemaßnahmen entstehen, die ggfs. aufwändig detektiert und behoben werden müssen.

Allerdings gilt es einiges zu beachten: Zunächst muss sichergestellt sein, dass das GNSS-System mit einem Korrekturdatensystem gekoppelt wird; nur so ist eine zentimetergenaue Navigation möglich. Entsprechende Korrekturdatendienste befinden sich jedoch erst im Aufbau, vom Hersteller mitgelieferte Referenzstationen sind recht kostspielig. Auch der initiale Aufwand ist nicht zu unterschätzen, denn die drahtlose Technik erfordert ein so genanntes Einlernen – hier ist die Herausforderung, eine benutzerfreundliche Software anzubieten. Und die wesentlichste Voraussetzung für ein fehlerfreies Funktionieren der drahtlos-gesteuerten Mähroboter ist eine Fläche, die einen uneingeschränkten Satellitenempfang überhaupt ermöglicht: Dazu dürfen keine hohen Gebäude oder Bäume in unmittelbarer Umgebung der zu mähenden Fläche stehen. Dies dürfte für viele Kunden eine Hürde bedeuten, weshalb die drahtlose Technik sich voraussichtlich vor allem bei großen und freien Flächen durchsetzen wird.

Horst Martens, Director Dealer Channel Europe Positec Germany GmbH

Wir sind davon überzeugt, dass sich der Rasenmährobotermarkt weiterentwickelt und es in naher Zukunft verschiedene Technologien für verschiedene Anwendungen geben wird.

GPS wird dabei sicherlich eine nicht unwichtige Rolle spielen. Diese Technologie bietet in der bisher präsentierten Form gewiss den Vorteil einer einfacheren Installation.

Welche Möglichkeiten GPS dann genau bieten wird, bleibt abzuwarten. Somit wird sich GPS bei Mährobotern sicherlich in verschiedene Richtungen der Nutzung und Umsetzung entwickeln.

Johannes Viertlmayr, GF Husqvarna Austria GmbH

Die GPS-Technologie bei Mährobotern – bei Husqvarna EPOS (Exact Positioning Operating System) genannt – eröffnet viele zusätzliche Chancen für die Anwender. Sicher ist, dass sich die Geschäftsmodelle langfristig verändern werden. Ohne physische Begrenzungen durch Kabel fällt die Verlegung weg. Das heißt aber keinesfalls, dass dieser Service damit obsolet wird, ganz im Gegenteil. Neue Technologien – allen voran der neue Großflächenmäher CEORA – verlangen nach einem optimal geschulten Händlernetzwerk, um den Kunden das bestmögliche Produkterlebnis zu garantieren.

Was sich auf lange Sicht verändern wird, ist lediglich das Werkzeug: Statt Kabelverlegemaschine und Gabelschlüssel werden die Handelspartner künftig eher mit Tablet und Smartphone beim Kunden auftreten. 

Speziell im privaten Bereich sehen wir aber nach wie vor kabelgebundene Lösungen als Stand der Technik, und die GPS-Technologie als optimale Ergänzung im Produktprogramm.

Der Fokus in der Entwicklung liegt aber klar auf der EPOS-Technologie. Kostenbedingt wird im professionellen Bereich der Wandel sicher rascher erfolgen.

Dr. Andreas Heger, GF Prochaska Handels GmbH

Unsere Branche entwickelt sich weiter und das Thema autonomes Mähen gewinnt immer mehr an Bedeutung – sowohl im Profi- als auch im Privatbereich. Aktuell bieten wir ausschließlich Mähroboter mit Begrenzungskabeln an. Diese Technologie hat sich in den letzten Jahren bewährt und überzeugt vor allem durch ihre Präzision und Zuverlässigkeit. Auch bei komplex geformten Rasenflächen sorgen unsere Cramer Mähroboter durch den Einsatz von mehreren Führungskabeln für einen perfekt gepflegten Rasen. Dennoch ist das Thema GPS auch für uns von Interesse. Der wesentliche Vorteil, den die Rasenroboter mit  GPS aufweisen liegt auf der Hand. Die Verlegung des Begrenzungskabels entfällt, was wiederum weniger Zeitaufwand und vor allem mehr Flexibilität für die EndkonsumentInnen bedeutet.

Egal ob Systeme mit Begrenzungskabeln, GPS oder anderen Technologien. Essentiell ist es für uns,  den EndkonsumentInnen ein benutzerfreundliches, zuverlässiges und funktionales System anzubieten. Diese Anforderungen erfüllen wir aktuell mit unseren Mährobotern, sehen aber wesentliches Potenzial für die Zukunft in Modellen mit GPS.

Michael H. Buchbauer, GF STIGA GmbH

Manche Menschen verwenden und wenige Händler verkaufen auch heute noch große, gefaltete Papier-Straßenkarten – weil sie der digitalen Navigation im Auto nicht vertrauen und sie die zusätzlichen Vorteile von Google Maps nicht kennen.  Genau so wird es auch in den nächsten Jahren weiter Menschen geben, die auf Roboter mit einem in der Erde vergrabenem Begrenzungskabel nicht verzichten möchten. 

Die meisten Gartenbesitzer werden sich schnell von den zusätzlichen Vorzügen der freien Robotergeneration – ganz ohne Kabel, wie z.B. dem STIG A mit Active Guidance System, begeistern lassen!  Zweit Roboter Kunden und Kunden von großen Grundstücken oder komplexen Gartenanlagen werden sich, nur mehr unter Druck des Verkäufers, zum Kauf eines herkömmlichen Geräts bewegen lassen. Einzig die beschränkte Verfügbarkeit, dieser kabellosen Maschinen ist der limitierende Faktor.

Es geht ja in Wirklichkeit um wesentlich mehr als nur um die Umstellung – vom Vergraben eines Begrenzungskabels hin zur Programmierung der Gartenbegrenzung in einer Cloud. 

Die Rasenroboter der neuesten Generation, können einfach deutlich mehr, als die bis jetzt verkauften kabelgebundenen Geräte, die im Wesentlichen auf einer 25 Jahre alten Technologie basieren.   Die neuen hochautomatisierten Rasenroboter mähen unterstützt vom globalen Navigation Satellitensystem und sind zusätzlich mit einer eigenen Intelligenz ausgestattet. Der neue Rasenroboter kennt den Garten mit allen künstlichen und natürlichen Hindernissen, dazu die Mähvergangenheit und plant die Mäharbeit im Voraus.  Der Kunde bekommt durch dieses System mehr Flexibilität in der Gartennutzung, mehr Zeit für die Gartennutzung ohne fahrenden Roboter, spart zusätzlich Energie und schützt die Artenvielfalt im Rasen sowie Igel und seine nachtaktiven Freunde.

Wie das?

Bei den drei Geräten der kabellosen Roboter Generation –  STIG A – programmiert der Fach Händler, mit seinem Handy und der STIGA Service APP, die gewünschte Begrenzung des Gartens mit allen vorhandenen Hindernissen.  Schnell, einfach, sauber! Diese fertigen Informationen werden in einer Cloud gespeichert, dem Kunden übergeben – und der Roboter greift darauf zu.

Nachstehende Kundenvorteile sind hauptverantwortlich für die erwartete schnelle Durchsetzung der kabellosen Rasenroboter:

Flexible Gartennutzung möglich:

Gärten verändern sich laufend. STIG A, kann einen Garten – superschnell und ohne jedes Graben – nur über das Handy, den neuen Anforderungen anpassen – z.B. Ein Planschbecken wird aufgestellt, es kommt Besuch und der Kunde möchte einen ungestörten Grillplatz abgrenzen, ein neuer Baum wird gepflanzt, eine moderne Bienen Wiese soll für einige Wochen abgegrenzt werden u.ä.m. Im Handumdrehen ist der Roboter über eine Steuerung auf der APP an die neue Situation angepasst – alles wird in der Cloud gespeichert und kann vom Kunden und/oder Fachhändler von jedem Standort auf dem Planeten aus geprüft, gesteuert und gegebenenfalls auch geändert werden.

Weniger Energieverbrauch – längere Haltbarkeit der Batterien!

Durch das digitale Erkennen des Gartens und das Wissen, wann und wo bereits gemäht wurde, fährt der Roboter weniger und die Batterien halten länger. Der STIG A mäht 5 000 m2 mit nur zwei Mähzyklen am Tag – das heißt 1 x tägliches ausfahren für Flächen bis 2 500 m2. Das schont die Maschine, den Rasen und spart Energie. Nach 1.500 Ladezyklen, die man in ca. vier Jahren erreicht haben, wird, hat die Batterie immer noch 80 % Kapazität.

Artenvielfalt im Rasen!

Herkömmliche Roboter fahren mehrmals täglich über die gleiche Rasenfläche. Der Rasen hat keine Erholungsphase. Die Zusammenstellung der Gräser verändert sich.  Intelligente Roboter mähen unterstützt vom globalen Navigation Satellitensystem und sind zusätzlich mit einer eigenen Intelligenz ausgestattet – sie wissen wann sie wo gemäht haben und planen die nächsten Mäheinsätze genau. Durch das abgestimmte wächst der Rasen schön, die Sortenvielfalt der Graspflanzen bleiben bestehen. Die jetzt so typischen Robotergärten – erblühen neu, weil sich die Pflanzen zwischen den Mähpausen immer wieder frisch erholen können.

Der Garten gehört den Menschen und nicht dem Roboter!

Der Kunde hat mehr freie Zeit – ohne herumirrenden Roboter- im Garten. Bei cleverer Dimensionierung des Geräts reicht eine tägliche Ausfahrt und dann ist Ruhe! STIG A mäht Flächen bis zu 5.000 m2 mit täglich zwei Ausfahrten.

Der Roboter respektiert und mäht im Rhythmus der Natur: Durch das intelligente Mähen braucht der Roboter nicht mehr so oft ausfahren. Dadurch ist die unnatürliche Mäharbeit in der Nacht nicht mehr notwendig. Die vielfältigen Nachtlebewesen wie Igel und seine Freunde, die sich abends in unseren Gärten aufhalten, bleiben vor den scharfen Messern und den fahrenden Robotern geschützt. Der Rasen bekommt seine natürliche Ruhezeit zur Erholung zurück.

Neue Features bieten neuen Komfort: STIG A kann die Schnitthöhe je nach Wunschregion im Garten schnell und unkompliziert anpassen. (Sommertrockenheit, Schattenlagen brauchen einen höheren Rasen.

Die Steuerung der Cloud ist einfach: Siri, Alexa und Google Voice sorgen für die einfache Sprachverbindung zwischen Gartenbesitzer und Roboter. Die Maschinen könne einfach mit neuesten Funktionen immer wieder aktualisiert werden – damit hat der Kunde eine Technologiesicherheit für die nächsten Jahre.

Auch bei diesen modernen Geräten werden möglicherweise die Kunden mutiger und interessierter sein als so mancher Garten Fachhändler. Nachdem die Vorteile so groß und so leicht nachvollziehbar sind – bin ich überzeugt, dass wir diese neuen Super Maschinen sehr schnell in den Gärten der Österreicher sehen werden.

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Laura Fürst

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