Markt

Motor-Kettensägen

Akku-Geräte auf der Überholspur

Kraftvoll, kabellos und emissionsfrei – die moderne Akku-Technologie liefert Hobbygärtnern wie auch den Profis überzeugende Vorteile. Auch in der Produktsparte der Motor-Kettensägen sind Akkugeräte ganz klar auch der Überholspur.

Der Markt an Motor-Kettensägen entwickelt sich in Österreich dynamisch und liegt in Österreich in diesem Jahr bei gesamt rund 160.000 bis 180.000 verkauften Geräten, die Steigerung zum Vorjahr beträgt rund 20.000 Stück. Im Vergleich zum Jahr 2019 ist der Markt um etwa 50.000 verkauften Motor-Kettensägen gewachsen, sowohl im Segment für den Profi wie auch im DIY-Bereich hat sich das Marktvolumen sehr positiv entwickelt.

Kabelloser Komfort

Unübersehbar ist der Trend zu Akkugeräten. Stihl spricht von einer Verdreifachung der Absatzzahlen in den letzten drei Jahren, die Anbieter schätzen den Markt für akkubetriebene Maschinen in Österreich auf derzeit zwischen 75.000 und 100.000 Stück. Damit haben sie jenen von Benzingeräten bereits überholt. Der Absatz von benzinbetriebenen Motor-Kettensägen stagniert – er bewegt sich bei zwischen 68.000 und 80.000 Stück. Markenanbieter wie Kress oder Stihl gehen davon aus, dass in diesem Segment ab dem nächsten Jahr mit Rückgängen zu rechnen ist. „Der Akkuanteil wächst ständig und das Verhältnis wird sich durch immer leistungsstärkere Akkus weiter verschieben“, meint zum Beispiel Dirk Hannappel, Head of OPE bei TTI. Bei Kress sieht man es ähnlich: „Es kommt zu Verschiebungen zwischen Benzin-/Elektro-/Akkugeräten: Benziner gehen deutlich zurück, vor allem im Privatsegment, die Akkutechnik gewinnt an Marktanteil, sie entwickelt sich weiter, wird stärker und ausdauernder.“ Auch Stihl und Stiga sehen akkubetriebene Geräte ganz klar auf Wachstumskurs. Nur einen geringen Marktanteil haben klassisch elektrobetriebene Motor-Kettensägen, mit rund 18.000 verkauften Geräten in diesem Jahr sind sie eine nahezu vernachlässigbare Größe.

Niedere Einstiegsschwelle

Momentan profitieren Bau- und Gartenmärkte und Diskonter vom Boom bei akkubetriebenen Motor-Kettensägen. Rund 60 % der verkauften Geräte gehen in den DIY-Bereich. „Der Preiseinstieg im Akkusegment ist sehr niedrig, daher greifen viele „Einmal-Benutzer“ zu den Geräten“, meint man zum Beispiel von Seiten Stihl zu der Entwicklung. Die Corona-Epidemie hat den privaten Gartenbesitzern deutlich vor Augen geführt, wie wertvoll das eigene Stückchen Grün und dessen Pflege ist und den Markt kräftig angeschoben. Und auch psychologische Faktoren spielen bei der gestiegenen Nachfrage privater Anwender mit hinein. Auch dazu eine Aussage von Stihl: „Ein Elektromotor ohne Kabel signalisiert geringeres Gefahrenpotential, der gesunde Respekt vor Benzinsägen entfällt.“

Akku-Geräte für Profis?

Es sind gute Gründe, die Hobbygärtner wie auch Profis zu den kabellosen Geräten greifen lassen. Die Holzverarbeitung wird für den Profi wie auch für alle normalen Gartenbesitzer immer wichtiger – so die einhellige Meinung der Anbieter. Im DIY-Bereich sind die Geräte bereits eine feste Größe. Steigend ist ihr Marktanteil aber auch bei den Professionisten, die genauso wie Private mit gehobenen Ansprüchen den Weg zum Motoristen und zum Fachhandel finden. Noch liegt der Absatz bei rund 40 %, die benzinbetriebenen Geräte dominieren in der Forst-, Land- und Bauwirtschaft – noch – denn auch in diesem Segment ist die Akku-Technologie auf dem Vormarsch. „Gründe sind vor allem im professionellen Bereich die Schädlings-Thematik in den Wäldern und steigender Bedarf an Brennholzgewinnung. Darüber hinaus zählen natürlich die Vorteile der Akkutechnik, wie zum Beispiel Lärmentwicklung, Wartungsfreiheit, Emissionsfreiheit, einfacheres Starten usw., die vor allem auch für kommunale Endanwender eine immer bedeutendere Rolle spielen“, meint Dirk Hannappel. Stiga und Stihl sehen die Situation ähnlich und von Seiten Kress fasst man zusammen: „Die Akkutechnik wird immer besser und stärker, um auch im Profibereich Benzinsägen ablösen zu können. Vor allem in der Baumpflege werden die leichten, sicheren und einfach zu bedienenden (einhändig) Akkusägen verwendet. Die Kraft und Laufzeiten eignen sich bereits auch zum Entasten im professionellen Forstbereich und zum Fällen von Bäumen. Aktuell sind die Leistungen von 60 V Akkusägen vergleichbar mit bis zu 50 ccm Benzinsägen. Zukünftig wird es noch stärkere Akkusägen geben, mit Akkuladesystemen, die einen professionellen Betrieb/Einsatz im Wald ermöglichen.“

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