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Marktübersicht Rasenmäher – Die Nummer Eins im Garten hat jetzt einen Akku

Der Markt an Rasenmähern ist in den letzten Jahren mehr oder weniger gleich geblieben und liegt derzeit bei rund 130.000 bis 140.000 verkauften Stück jährlich. Was sich geändert hat, ist der Antrieb. Waren vor rund zehn Jahren noch Benzin- Rasenmäher die Heros in unseren Gärten, sind mittlerweile Akku-Rasenmäher in der Verkaufsstatistik weit vorne.

Noch vor fünf bis sechs Jahren sah das Verhältnis an verkauften Geräten anders auch: Da waren noch deutlich mehr als 65 Prozent der Rasenmäher mit einem Benzinmotor ausgestattet. Verschwindend klein war damals der Anteil der Akkumäher vor allem im Fachhandelsbereich: Er lag 2015 bei rund 6.000 verkauften Einheiten.

Das hat sich massiv geändert: Deutlich mehr als die Hälfte der verkauften Rasenmäher (es gibt Anbieter, die sprechen schon von einem Anteil von 65 Prozent) sind mit einem Akku ausgestattet. Und wenn wir von Akku-Rasenmähern sprechen, dann sind das wohlgemerkt handgeführte  Akku-Rasenmäher. Rasenroboter schlagen noch einmal mit rund 50.000 Stück zu Buche (auch hier schätzen nicht so wenige Anbieter den Markt auf bis zu 70.000 Stück im Jahr 2021).

Gründe für die Boom der Akkus gibt es eine Reihe: Sie sind leise, ihre Akkus (zunehmend mit Brushless-Motoren auch im Einstiegsbereich) immer leistungsfähiger und damit auch für Profigeräte einsetzbar. Ein großer Vorteil ist auch, dass es mittlerweile bei allen Anbietern möglich ist, einen Akku für mehrere Geräte zu verwenden.  Das spart Kosten für Akkus und Ladegeräte, sowie Platz –  und schont die Umwelt.  

Benziner beliebt, Elektro nur Einstieg

Während sich Benzin-Rasenmäher vor allem im Profibereich mit einem Anteil von etwa 45 Prozent zuletzt noch gut behaupten konnten, ging der Anteil der Elektro-Rasenmäher  am Markt je nach Schätzung auf etwa 10.000 Stück zurück. Wobei eine Einschätzung des Elektromarktes relativ schwer ist, da ein Großteil dieser Geräte, neben dem Baumarkt,   über Diskonter oder Onlinehandel gehen. Der Grund für den Kauf eines Elektromähers, deren Geräte sich zum Großteil im Einstiegsbereich bewegen, liegt vor allem am geringen Preis.

Fachhandel ist Gewinner

Nicht nur Akkumäher sind die Gewinner im Markt. Auch der Fachhandel hat neben dem Onlinehandel durch die pandemiebedingte Schließung von Märkten mit einem hohen zweistelligem Umsatzplus bei Rasenmähern deutlich an Terrain gewonnen.  Während der Fachhandel über viele Jahre vor allem auf den Benzinmäher gesetzt hat (auch heute noch werden Benzinrasenmäher über   450 Euro fast ausschließlich im Fachhandel verkauft), setzen auch Fachhändler zunehmend auf Akkumäher – nicht zuletzt, weil der Kundenwunsch danach steigt:  Nicht nur im privaten Bereich, auch die öffentliche Hand greift nicht zuletzt durch öffentlichen Druck und Umweltauflagen zunehmend zu Profimähern mit Akku. 

Sieht man sich den Vertrieb von Akkumähern näher an, dann werden immer noch die Hälfte der Akkumäher im Baumarkt verkauft. Wertmäßig sieht die Sache allerdings anders aus. Hier gehen zwei Drittel der Akkumäher-Umsätze an den Fachhandel.

Corona pusht Zahlen

Bei allen genannten Zahlen darf man allerdings eines nicht vergessen: Sie sind pandemiebedingt sehr hoch und – so ein Anbieter –  spiegeln nicht ganz die Realität wider: „Wir haben in den letzten beiden Jahren so viele Gartengeräte und damit auch Rasenmäher verkauft, wie noch nie.  Es gibt Steigerungen von 15 bis 17 Prozent  gegenüber dem Vorjahr.  Bei den Akkurasenmähern gab es sogar Steigerungen von jährlich 20 Prozent.“  Aber auch wenn die Zuwächse in den nächsten Jahren nicht ganz so hoch sind, ist eines ist aber sicher: Akkumäher und Rasenroboter (ob mit Kabel oder GPS) werden auch in Zukunft die Hauptrolle in unseren Gärten spielen.

Ein Thema ist allerdings noch die Verfügbarkeit der Batterien: So  kümmern sich bereits erste Unternehmen um die Produktion eigener Batterien in Europa, um unabhängiger von den großen Hersteller aus dem asiatischen Raum zu werden. Ziel wäre es auch, Batterien in einen Recycling-Kreislauf zu führen, die unabhängig von den herrschenden Anbietern macht. Denn ab 2030 wird die Sache eng: Dann wird es, bis auf wenige Ausnahmen,  vermutlich nur noch Akkugeräte am Markt geben.

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Laura Fürst

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